
Der Drache
Dezember 14, 2022 2:14 pmDieses Stück ersetzt die Aufführung „wer hat Angst vorm weißen Mann“, die von TfN aus technischen Gründen abgesagt wurde.
Es war einmal ein Land, in dem herrschte seit 400 Jahren ein fürchterlicher Drache. Doch obwohl die Menschen hier in Angst und Schrecken leben, haben sie sich mit der Situation arrangiert. Immerhin garantiert sie Stabilität. Sogar der Kater sagt: »Wo dus warm und weich hast, tust du am klügsten, wenn du vor dich hindöst, schweigst und nicht nachdenkst über die unangenehme Zukunft«. So hält sich die Begeisterung dann auch in Grenzen, als Lanzelot auftaucht, seines Zeichens berufsmäßiger Held und Drachentöter, um dem Ungetüm seine drei Köpfe abzuschlagen. Gleichzeitig würde er so die schöne Jungfrau Elsa retten, die dem Drachen geopfert werden soll. Das offenkundige Desinteresse der Stadtoberen schlägt in offene Feindseligkeit um, als Lanzelot den Drachen tatsächlich besiegt. Doch damit ist der Spuk noch nicht vorbei …
der drache, geschrieben 1943, ist eine hoch poetische und erschreckend komische Märchenparabel über das Leben in einer Diktatur, über Mechanismen von Machtmissbrauch und Unterdrückung – und den manchmal erstaunlichen Wunsch des Menschen nach Anpassung und Ruhe im Angesicht des Bösen! Erleben Sie mit der ganzen Familie eine spannende, phantastische und tiefgründige Geschichte voller Humor, die bis heute nichts an Aktualität und Brisanz verloren hat, denn »Drachen« wird es immer geben.
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Dieser Artikel wurde verfasst von Rainer Bertsch